Der Sufismus wird als Bestandteil des Islam gezählt und in seiner praktizierten Form als spirituelle Hinwendung zu Gott angesehen. Für viele Menschen stellt er im hektischen Geschehen der heutigen Zeit einen Flucht- und Ruhepunkt zur spirituellen Selbstfindung dar. Aber bringt der Sufismus die Menschen wirklich ihrem Schöpfer näher? Sind seine tragenden Grundgedanken die als haltlose Dogmen in den Raum gestellt werden wirklich mit dem Islam vereinbar?
Das vorliegende Buch ist das Ergebnis eines mehr als zwanzigjährigen Dialoges des Verfassers mit den Vertretern des Sufismus im türkischen Sprachraum. In persönlichen Gesprächen mit den geistigen Anführern den sog. Sufimeistern stellt er deren als islamisch ausgegebene Glaubensvorstellungen auf den Prüfstand. Seine objektive Analyse besticht durch die logische Argumentation für die er sich ausschließlich auf die beiden Primärquellen des Islam stützt. Dem Verfasser gelingt es eindrucksvoll aus dem historischen Kontext heraus aufzuzeigen wie der Islam als Lebensweise quasi gekidnappt und instrumentalisiert wurde. Er schließ damit den Kreis einer Ursachenforschung welche Aufschluss über den heutigen Zustand der muslimischen Gesellschaften gibt und weist den Sufi-Orden ihre funktionale Position in diesem Prozess nach.